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Macht der Sichtweisen

Macht der Sichtweisen

Warum unser Gehirn uns so oft sabotiert?

Kennst Du das auch? Du hast eine tolle Idee, die Dein Team oder Deine Organisation richtig nach vorne bringen würde. Du stellst sie in der großen Runde vor und sie findet nicht nur begeisterte Befürworter, sondern mindestens genauso viele Bremser… ganz abgesehen von der großen Masse ewig Unentschlossener. Und selbst wenn Deine Idee zur Umsetzung kommt, fällt sie genau jenen Bremsern und Unentschlossenen in der Praxis zum Opfer.

Oder noch schlimmer…

Du hast eine super Idee oder einen guten Vorsatz, legst mit Begeisterung los und nur wenige Stunden bis Tage später stellst Du fest, dass Du schon wieder ins alte Muster zurück verfallen bist.

Warum ist das so? Warum fällt uns Veränderung – mögen wir sie auch noch so positiv sehen – so schwer? Und was hat das mit unserem Gehirn zu tun? Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir uns zuallererst die Frage stellen: Wie funktioniert unser Gehirn?

Unser Gehirn

Unser Gehirn besteht aus unterschiedlichen Bereichen. Stark vereinfacht betrachten wir in diesem Kontext insbesondere den Neokortex und das limbische System. Der Neokortex ist maßgeblich für komplexe Denkleistungen zuständig, während im limbischen System Emotionen sowie des Affekt- und Trieb-Verhaltens verortet werden. Neokortex und limbisches System sind im ständigen Austausch, um die zentrale Aufgabe des Gehirns zu erfüllen. Was ist nun die primäre Aufgabe? Die erschütternd einfache Antwort ist: Überleben und Fortbestand der eigenen Art. Hierfür sind – unter anderem – Geschwindigkeit, Energieeffizienz und Verlustvermeidung entscheidend.

Biases

Zur Erreichung dieses Ziels hat unser Gehirn im Laufe der Entwicklungsgeschichte die Fähigkeit entwickelt, zu generalisieren und dementsprechend in Mustern und Automatismen zu denken, zu urteilen und zu handeln. In der Kognitions- und Verhaltensforschung spricht man auch von Heuristik und Biases, die mittlerweile umfangreich erforscht sind. Tagtäglich wirken Biases sich in unzähligen Kombinationen auf unsere Handlungen aus.

über 35.000 Entscheidungen pro Tag

Stark vereinfacht könnte man auch sagen, dass unser Gehirn die meiste Zeit im Autopilot-Modus arbeitet. Den größten Teil der – laut aktueller Studie – über 35.000 Entscheidungen pro Tag (Tendenz steigend) treffen wir in diesem Modus.

Vor dem Hintergrund der Energieeffizienz macht das auch Sinn, wenn man sich vor Augen führt, dass unser Gehirn in diesem Autopilot-Modus lediglich 2% der Körperenergie verbraucht.

Bei aktiven Denkvorgängen benötigt es 10-Fache an Energie. Tatsächlich macht es jedoch nur ca. 3% der Körpermasse aus.

Nun wird auch klar, warum es uns persönlich so schwer fällt mit unseren alten Mustern zu brechen, um unsere guten Vorsätze und super Ideen zu verwirklichen. Und hier schließt sich der Kreis.

Sichtweisen und ihre Wirkung

Was verstehen wir unter einer Sichtweise? Eine Sichtweise ist die Art und Weise, wie wir Menschen etwas sehen. Sie beschreibt neben der Perspektive, aus welcher wir ein Ereignis betrachten, auch unsere Einschätzungen und Meinungen dazu sowie die damit verbundenen Emotionen.

Und wie ist die Wirkung von Sichtweisen? Für die Funktion des Autopilot-Modus (siehe oben) sind unsere Sichtweisen ein wichtiges Fundament, weil sie diesen erst möglich machen. Sichtweisen steuern über implizite Annahmen, die oft unbewusst wirken unsere Gedanken und unser Verhalten. Damit haben sie eine unmittelbare Auswirkung auf die von uns erzielten Resultate.

Sichtweisen-Filter

Werden wir mit neuen Ideen von unseren Mitmenschen konfrontiert, so müssen diese zuallererst unseren persönlichen Sichtweisen-Filter passieren. Letzterer hat seine Berechtigung, basiert er doch auf unserem Erfahrungsschatz und den damit verwobenen Emotionen. Was für uns gilt, gilt auch für unsere Mitmenschen. Auch diese haben, aufbauend auf ihren individuellen Erfahrungen und Emotionen ihre eigenen – ebenso berechtigten – Sichtweisen-Filter im Einsatz.

Das ist auch der Grund warum neue Ideen und Veränderungen in unserem Umfeld oftmals Verunsicherung oder sogar Ablehnung zur Folge haben. Das wiederum ist der Nährboden für eine emotionsgeladene Atmosphäre. Im schlechtesten Fall mündet dies in einen mehr oder weniger offenen Konflikt.

Sichtweisen-Erweiterung & ihre Macht

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Sichtweisen sind maßgeblich dafür verantwortlich, wie sich unser Leben gestaltet. Sie sind jedoch ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ermöglichen uns Sichtweisen im Alltag, schnell und zielsicher zu entscheiden. Andererseits haben sie erhebliche negative Auswirkungen auf unsere Zukunft, wenn sie uns in deren Gestaltung limitieren.

Wann ist eine Sichtweisen-Erweiterung sinnvoll? Wenn wir feststellen, dass unsere Automatismen und Glaubenssätze (Autopilot) im Alltag immer wieder Kollisionen verursachen – sowohl mit unseren Lebensumständen als auch mit unseren Mitmenschen bzw. deren Ideen.

Wie erweiterst Du wirkungsvoll Sichtweisen? Die gute Nachricht vorweg: Die nachhaltige Erweiterung von Sichtweisen gelingt mit wenig Aufwand und binnen kurzer Zeit. Mit folgenden 5 einfachen, aber sehr effektiven Schritten führst Du divergierende Sichtweisen, die aufeinander prallen, in eine gemeinsame Vision über, verwirklichst Du Ideen und gestaltest Du gemeinsam mit dem Team eine bessere Zukunft.

So funktioniert der explorative Dialog:

  1. Divergierende Sichtweisen erforschen
  2. Individuell impliziten Annahmen auf den Grund gehen
  3. Im 1:1 Gespräch limitierende Annahmen auflösen
  4. Im Team gemeinsam Sichtweisen erweitern
  5. Vereinbare einen gemeinsamen Modus Operandi

Das Ergebnis des explorativen Dialogs ist eine neu gewonnene Selbstüberzeugung, basierend auf einer nachhaltig erweiterten Sichtweise.

Diese Vorgehensweise können Einzelpersonen ebenso wie Teams und Organisationen praktizieren. So gelingt auch in größeren Gruppen erfolgreich eine Sichtweisen-Erweiterung. Konflikte werden vermieden bzw. aufgelöst. Ohne Widerstände und ohne Verlierer, weil alle aus Selbstüberzeugung auf eine gemeinsame Vision hinarbeiten.

Quantensprung Dank KI

Unsere umfangreichen Erfahrungen aus der Arbeit mit und an Sichtweisen haben uns folgendes gelehrt:

Weisheit der Gemeinschaft

In der Vielfalt der unterschiedlichen Sichtweisen liegt ein Schatz von unschätzbarem Wert, den es zu sichern und zu bergen gilt – insbesondere vor dem Hintergrund einer immer komplexer werdenden Welt, in der das Know-how des Einzelnen nicht mehr genügt, sondern die Weisheit der Gemeinschaft der Schlüssel ist.

Bias-Effekte unvermeidbar

Wann immer Menschen aufeinandertreffen, treffen auch bewusste und unbewusste Sichtweisen aufeinander und damit sind Bias-Effekte kaum vermeidbar.

Tiefe Verwurzelung

Je tiefer eine Sichtweise in unserem Unterbewusstsein verwurzelt ist, desto größer ist ihre Auswirkung auf unsere erzielten Resultate. Und desto tiefer müssen wir „graben“, um diese sichtbar zu machen und sie – falls sinnvoll – zu erweitern.

Zu 100% Individuell

Sichtweisen passen nicht in Schablonen. Wir Menschen verdienen es mit unseren individuellen Besonderheiten wahrgenommen, respektiert und gefördert zu werden. Deshalb kann selbst die beste künstliche Intelligenz den gesunden Menschenverstand nicht sinnvoll ersetzen.

Die Arbeit mit Sichtweisen ist hochkomplex

Die damit verbundene Komplexität hat der Arbeit auch natürliche Grenzen gesetzt, und damit die Anzahl der faktisch involvierbaren Personen zunächst limitiert.

Als das Life Institut vor mehr als 25 Jahren seine Tätigkeit aufnahm, war die Arbeit mit und an Sichtweisen noch sehr zeit- und kostenintensiv. Daher war sie zunächst nur international agierenden Großkonzernen vorbehalten.

KI als logische Konsequenz

Unser Streben nach Innovation und Exzellenz ließ uns nach Wegen suchen, diese Einschränkungen aufzuheben, um den Vorteil der Vielfalt von Sichtweisen in voller Tiefe auszuschöpfen und gleichzeitig den Aufwand und die Kosten zu reduzieren.

In der logischen Konsequenz und einhergehend mit den Möglichkeiten der technologischen Entwicklung wurde eine bahnbrechende KI ins Leben gerufen. Die stetige Weiterentwicklung dieser KI erfolgt unter Einbezug der Erkenntnisse auf dem Gebiet der kognitiven Verhaltens- und Neuro-Wissenschaften.

Sichtweisen-Erweiterung für alle

Ein gewünschter Nebeneffekt dieser Weiterentwicklung ist die Tatsache, dass mittlerweile ganze Kommunen, Organisationen jeder Größe sowie Teams und sogar Einzelpersonen von den Vorzügen der Sichtweisen-Erweiterungen profitieren.

Egal ob Persönlichkeitsentwicklung, Crowd Wisdom, Mediation, Konfliktlösung Meinungs- und Marktforschung, etc.: Den konkreten Anwendungsgebieten sind keine Grenzen gesetzt, außer Deine eigene Vorstellungskraft…

Trotz aller Vorteile, welche die Skalierbarkeit bietet, können Sichtweisen-Erweiterungen nach unserer Überzeugung nie vollumfänglich an eine KI – Lösung delegiert werden. Denn der Erfolgsgarant ist das smarte Zusammenspiel von menschlicher und künstlicher Intelligenz, gepaart mit einer langjährigen Erfahrung. Damit wirken wir den allgegenwärtigen Bias-Effekten entgegen und ebnen gemeinsam den Weg in eine bessere Zukunft.